
Marian Kuprat hat es mit dem Song ‚Keiner für alle (alle für sich)‘ auf die Shortlist des Rio Reiser Songpreis 2021 geschafft. Glückwunsch, Marian! Wir haben ihm die Shortlist-Fragen gestellt und hier kommen seine Antworten. Unter dem Interview gibt es dann noch Infos zu seiner Bio.
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Warum hast Du Dich beworben?
In der aktuellen Kulturlandschaft ist es zunehmend schwerer geworden, sich mit handgemachter Musik voller Herzblut gegen die zahllosen Cover- und Tributebands durchzusetzen – insbesondere wenn man alles vom Songwriting bis zum Booking und zur Vinylpressung im Alleingang in die Hand nimmt.Der Rio-Reiser-Preis ist hier mit seinem Augenmerk auf Originalität und Kreativität ganz in Rios Sinne eine absolute Ausnahmeerscheinung.Entgegen meiner sonstigen Prinzipien gegenüber Musikwettbewerben habe ich mich hier beworben, da ich das Gefühl habe, dass nicht die Massentauglichkeit und die größte Followerzahl bei Instagram, sondern die Wertschätzung gegenüber der Leidenschaft zur Musik und zum Schreiben im Vordergrund steht.
Was sind deine Pläne?
Zu Beginn der Coronapandemie habe ich mit 11 beteiligten Musikern mein lange geplantes drittes Album “Die letzte Bar der Stadt” aufgenommen – es enthält zehn deutschsprachige Lieder aus meiner Feder und wurde erstmalig von meinem Ersparten in einem professionellen Tonstudio (Sebel – u.a. Stoppok und Alligatoah) aufgenommen. Mit diesem Album kann ich meine Musik endlich so präsentieren, wie sie immer in meinem Kopf rumgeistert und möchte damit möglichst viele Menschen erreichen, die vielleicht ähnliches fühlen oder denken.
Eigentlich war geplant, für dieses Album auch ordentlich mit ganzer Liveband zu touren, was ich aber wohl auf einen späteren Zeitpunkt verschieben muss. Die Erfahrung, alles ohne ein Indielabel zu veröffentlichen will ich dazu nutzen, meinen Output zu erhöhen und noch dieses Jahr ein weiteres Album aufzunehmen. Mein Plan ist, einfach immer weiter zu machen, egal was da kommen mag – und in zehn, zwanzig oder dreißig Jahren sagen die Leute dann
Was bedeutet dir Rio Reiser?
Der späten Geburt 1990 geschuldet, kenne ich Rios Musik und Lebenswerk eigentlich nur in der Retrospektive. Dennoch begleitet mich seine Musik und die der Scherben seit meiner Teenagerzeit. So besitze ich sämtliche Scherbenalben auf Vinyl und Lieder wie “Rauch-Haus-Song”, “Allein machen sie dich ein”, “Heut nacht” oder “Mensch Meier” wurden schnell zu Partyhits in meinem Freundeskreis. Schon früh begann ich, Rio als eines meiner großen, musikalischen Vorbilder zu nennen. Die Ehrlichkeit und auch Verletzlichkeit in all seinen Liedern ist einmalig und fehlt absolut in der heutigen Zeit. Da kommt es nicht von ungefähr, dass bei meinen Konzerten regelmäßig “Keine Macht für Niemand” in Anlehnung an die legendäre Liveaufnahme aus Berlin von 1984 als nahezu einziger „Er war immer irgendwo da draußen, mal mehr oder weniger präsent – doch seine Musik hat viele von uns über Jahre begleitet und seine Texte haben viele von uns da berührt, wo es am meisten weh tun kann: im Herzen.“-Coversong den Abend eröffnet. Ich bin mir sicher, würde Rio noch leben, die Welt wäre ein besserer Ort.
Marian Kuprat Biografie
Mit Charme und Witz verpackt Marian Kuprat aus dem Ruhrpott große Worte und kleine Geschichten in authentische Songs. Die intelligenten Texte und eingängigen Lieder sorgten bereits sowohl deutschlandweit, als auch auf mehreren Touren in Russland für Begeisterung. Die Ochsentour von 2017 bis 2019 führte Marian und seine Band in alle Gefilde der Republik, Hamburg, Berlin, Köln oder München – aber eben auch nach Sankt Petersburg.
„Marian Kuprat ist ein deutscher Singer-Songwriter und Multiinstrumentalist mit deutschsprachigen Texten. Bei vielen Konzerten wird er von seiner Youngstown Band begleitet.“ (Wikipedia / https://de.wikipedia.org/wiki/Marian_Kuprat)
Gemeinsam mit seiner Youngstown Band wurde ab 2014 in regelmäßigen Abständen in Russland, vornehmlich in Sankt Petersburg und Weliki Nowgorod getourt 2015 erschien mit Einsame Wölfe das erste, in kompletter Eigenregie produzierte Album. 2016 folgte dann eine Tour durch Nordrhein-Westfalen und ein weiteres Gastspiel in Russland.
2017 wurde ein Plattenvertrag mit der 7us Media Group geschlossen. Über das Label D7 wurde 2017 das zweite Werk Ochsentour veröffentlicht. Der Titelsong schaffte es in die Top 50 der iTunes-Charts. Der gesellschaftskritische Song Keiner für Alle schaffte es in die Kritiker-Hitparade Liederbestenliste.
Die gleichnamige Deutschlandtour führte Marian Kuprat und seine Band in verschiedene Städte sowie auf das Bochum Total Festival. Bei einem dieser Konzerte traf er Anfang 2018 auf den ebenfalls im Ruhrgebiet ansässigen Sebel (Stoppok, Alligatoah), in dessen Tonstudio wenig später neue Lieder produziert wurden. Das Lied Heldentaten wurde als erste Single aus dieser Zusammenarbeit im September 2019 ohne Label und nur digital veröffentlicht. Im Zuge der Coronavirus-Pandemie entstanden Anfang 2020 neue
Demos, aus denen unter anderem der Song “Die letzte Bar der Stadt” als Live-Unplugged-Video veröffentlicht wurde. Über die Sommermonate begab sich Marian Kuprat dann ins Studio um erneut gemeinsam mit Sebel als Produzenten und insgesamt 11 beteiligten Musikern die neuen Songs für das gleichnamige Album aufzunehmen.
“Die Welle bricht” ist die erste Vorabauskopplung des Albums “Die letzte Bar der Stadt”, das am 28.05.2021 erscheint.